25 Jahre Party.San Open Air – Nachbericht

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Das Metal Striker Redaktions- und Promoteam war in diesem Jahr für euch auch auf dem Party.San Open Air im thüringerischen Obermehler unterwegs. Der kleiner Ort befindet sich zwischen Mühlhausen und Nordhausen im Nordwesten des Bundeslandes. Der Veranstalter hat zum 25. jährigen Jubiläum mit Hypocrisy, Rotting Christ, Decide, Destruction, Belphegor und MGLA einiges aufgefahren, was das Black- und Deathmetal Herz höher schlagen lässt. Ein kurzer Einblick von uns.

Als wir am Donnerstagmittag anreisen, holen wir am Presse-Checkin unsere Pässe und haben die Wahl zwischen VIP Platz und normalen Campground. Da wir mit einigen Fans sprechen wollen, entscheiden wir uns für den normalen Platz. Auf dem Gelände wird jedes Auto einzeln kontrolliert. Das bedeutet im Falle der Hauptanreisezeit einiges an Zeitverlust, ist aber auch nachvollziehbar, da Glas- und Aggregarverbot herrschen.

Die Sachen bekommt man aber zum Ende des Festivals wieder. Da das Gelände aus einem riesigen Flugplatz besteht, fährt man einige Meter mit dem Auto auf der Landebahn entlang und wird dann auf freie Flächen links und rechts und der Bahnen eingewiesen. Der Campground ist extrem sauber und auch weit ab vom Party-Tourismus, den man von manch anderen Festival kennt. Die Leute sind gut drauf und die Laufwege insgesamt sind aber bei knapp 10.000 Mann doch noch überschaubar und auch die Orientierung fällt sehr leicht, da es nur 2 Landebahnen gibt. Diese führen auch Richtung Infield. Auf dem Infield selbst fällt sofort ein sehr durchdachtes Konzept auf. So reihen sich hier viele der Merchstände in der hinteren Reihe und gehen im Laufe des Infields rechts und links in Verpflegungsstände über je weiter man Richtung Bühne kommt. Bei den Ständen selbst findet man viele Sachen, die man so auf anderen Festivals nicht sieht, darunter auch einige interessante ausländische Händler aus Norwegen oder den Niederlanden. Auf dem Party.San gibt es insgesamt 2 Bühnen – die Hauptbühne auf die man vom kompletten Infield aus eine super Sicht hat (dafür Daumen hoch) und die Tentstage, eine Bühne in einem großen weißen Zelt das auf der einen Seite die Bühne hat und auf der anderen Seiten die Theke. Wir schauen uns zum Auftakt Balmog auf der Tentstage an. Hier ist es ganz schön laut, aber die Black/Death-Metal Band zeigt einen starken Auftakt. Danach schauen wir durch den VIP Bereich und führen einige Gespräche mit Veranstaltern und Bands, bevor es zu Belphegor vor die Hauptbühne geht. Die Jungs brennen die Bühne förmlich nieder und liefern in Kombination mit dem Bühnenbild und der Songauswahl einen sehr fetten Gig ab. Hellripper setzen mit ihrem Black-/Speedmetal da an, wo Belphegor aufgehört haben. Die Fans danken es mit einer ausgelassenen Party vor der Bühne. Dann kommt der Headliner Hypocrisy. Ein blendend aufgelegter Peter Tägtgren inklusive seinen Jungs, gespickt mit Songs wie “Eraser” und “Roswell 47” machen das Konzert zum wahren Abriss. Headbanger soweit das Auge reicht machen diese speziellen 75 Minuten zu einem großartigen Abschluss des ersten Tages. Danach gibt es noch eine Art Disko im Zelt, während das Infield abgesperrt wurde. Hir können auch die letzten Fans ausgelassen bis in die Morgenstunden feiern.

Der nächste Tag beginnt für uns mit einer Tour über den Campingplatz. Wir lernen einige interssante Leute kennen und es fällt auf, das auf dem Party.San Open Air Menschen aus aller Welt vertreten sind, darunter Chile, Frankreich etc.  Ein toller Nebeneffekt ist auch, dass man den Müll auf einen im Kreis fahrenden Minitrecker schmeißen kann. Danach schauen wir uns das Verpflegungsangebot im Infield einmal näher an. Hier gibt es von Thüringer Bratwurst, Burgern und Brathähnchen bis hin zu einem breiten veganen Angebot alles, was das Herz begehrt. Bier kommt von Köstritzer inkl. Schwarzbier natürlich. Vor dem Zelt gibt es einen Cuba Libré Stand, den wir ebenfalls probieren. Die Preise sind ebenfalls auf einem sehr angenehmen Niveau und im Allgemeinen fallen die kurzen Wartezeiten auf und die extreme Freundlichkeit der Mitarbeiter in allen Bereichen des Festivals. Das bemerken wir auch bei der Band Traitor, die wir über ein anderes Projekt heute per Kamera hinter den Kulissen begleiten dürfen. Egal ob Stagemanager, Bühnenumbauhelfer oder Security – jeder hält einen kurzen Plausch mit uns und ist super drauf. So soll das sein! Traitor spielen leider nur 25 Minuten als Opener, was wir für den Gig sehr schade finden, hier sollte der Veranstalter darüber nachdenken die nächsten Jahre ein paar Minuten drauf zu schlagen. Trotzdem kommen Hits wie “Thrash Command” “Reactor 4” oder “Teutonic Storm” beim Publikum super an und bereits 17 Uhr sieht man die ersten Circle- und Mosh Pits. Geile Nummer! Danach schauen wir am Merchandising / Autogrammstunden Stand vorbei. Diese sind direkt links neben der Hauptbühne. Die Autogrammstunden sind ausgeschrieben und es geht zum Großteil relativ schnell voran. Am Merch-Stand gibt es eine breite Auswahl an Party.San Shirts und ein vielseitiges Bandangebot. Unter den Festivaleigenen Shirts auch ein Shirt mit PARTYSAN als Dissection Schriftzug als Tribute Shirt – sehr geil! Gegen Abend füllt sich der Bereich vor der Bühne weiter – Rotting Christ aus Griechenland sind bereits heiß erwartet. Die Band besticht durch ihren eigenen Stil des Blackmetals mit einer brachialen Bühnenshow, jeder Menge Feuer und vielen Klassikern aus über 25 Jahren Bandgeschichte. Die Spielzeit ist mit knapp einer Stunde leider auch zu kurz. Danach setzt starker Regen ein. Dem Auftritt der polnischen Blackmetal Band MGLA tut das jedoch überhaupt nicht schaden. Das Infield ist prall gefüllt und der Auftritt für viele Zuschauer das Highlight an diesem Wochenende, da zuvor viele Konzerte der im Frühjahr stattfindenden Tour abgesagt wurden. Die Band besticht durch blaues Licht, jede Menge Nebel und ihrer statischen Show mit voller Entfaltung der Musik. Hier spielt man neben 2 neuen Stücken viele Songs der letzten Scheibe “Exercises in Futility”. Nach knapp einer Stunde ist Schluss und es folgt der Co-Headliner Decide. Die amerikanische Death Metal Band knallt einen Nackenbrecher nach dem Anderen ins Publikum und zeigt, warum Sie heute zu den letzten Bands des heutigen Abends sind. Großes Kino! Testament brennt trotz Regens zum Ende hin auch nochmal ein Feuerwerk ab und lässt auch die letzten Metalheads mit Nackenschmerzen zurück zum Campground pilgern.

Der Samstag beginnt für uns im Frühstückszelt. Hier gibt es Kaffee + eine üppige Portion Rührei, Butter und Brötchen für unschlagbare 6 €. Und es schmeckt sehr lecker! Danach geht es ein weiteres Mal durch die Merchandising Meile, gegen Mittag ist hier noch nicht so viel los, sodass wir einige interessante Gespräche mit dem ein oder anderen Händler führen können. Am Nachmittag und Abend zeigen noch Destruction, Naglfar und Legion of the Damned wo der Hammer hängt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass hier ein wirklich tolles Festival auf die Beine gestellt wurde mit jede Menge Liebe zum Detail und wie es der Veranstalter selbst gesagt hat: “Ein Festival von Fans für Fans, dass nicht größer werden will”. Wir finden dies eine klasse Einstellung und werden gerne auch 2020 wieder dabei sein. Erste Bands sind bereits bestätigt und der Vorverkauf läuft unter: https://www.party-san.de/

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