Nachdem wir letztes Jahr einmal von der Berichterstattung auf dem Wolfszeit Festival ausgesetzt haben, schauten wir uns in diesem Jahr das neue Gelände im Feriendorf Auenland bei Eisfeld nahe des Rennsteigs einmal näher an. Nach einigen erfolgreichen Jahren in Crispendorf, wechselten die Veranstalter im letzten Jahr an die neue Festivallocation. Umso gespannter waren wir und möchten im Nachbericht dieses Jahr einmal mehr auf das größte Black- und Paganmetalfestival selbst in Deutschland eingehen.
Bereits die Anreise gestaltete sich durchaus einfach, das Festival ist perfekt über die A71 und damit die Nord- /Südachse von Thüringen erreichbar, danach geht es noch einen etwas steileren Berg in Richtung Rennsteig und in einem kleinen Ort sieht man bereits von der kurvenreichen Straße ausgehend das Festivalgelände auf einem Hügel liegend. Die Einweisung durch die Ortner ist sehr freundlich, ebenso die Bandausgabe – diese gibt es in Eisfeld nun direkt bei Anreise an der Willkommens-Hütte. Der Campingplatz ist leicht abschüssig aber sehr großzügig ausgelegt. Es gibt mehr als genug Platz für die knapp 1500 Besucher.
Zunächst werfen wir in diesem Jahr einen Blick in das Heidnische Dorf, welches sich vor dem Festivalgelände befindet. Hier findet auf der Heathen Stage gerade eine Trauung statt, die Tage zuvor hat hier jeweils ein Mitternachtsact gespielt. Das Dorf bietet einen Ausgleich zum Hauptfestival, läd zum stöbern an den Mittelalter-Ständen ein oder zum Verweilen an der Met-Taverne. Eine wirklich coole Sache! Allgemein gibt es zwar im Vergleich zum alten Gelände nicht mehr so viel Wald und auch die doch an diesem Wochenende extremen Temperaturen machen dem ein oder anderen Festivalbesucher deutlich zu schaffen, aber die Weitläufigkeit, kurzen Wege und der Aufbau des Geländes ist durchaus durchdacht und sehr einladend. Direkt beim Einlass fallen uns sehr freundliche Ordner auf, die stets für einen Spaß gut sind. Danach gibt es eine breite Auswahl von Speisen und Getränken zu wirklich fairen Festivalpreisen. Hier bekommt man alles, von Pommes über Bratwurst, von Hähnchen über Knoblauchbrot, was natürlich auf dem Wolfzeit nicht fehlen darf.
Im weiteren Verlauf des Geländes findet man hinten rechts die Hauptbühne. Was uns hier besonders positiv auffällt, ist der durchweg wirklich gute Sound – die Leute hinter dem Pult haben einen guten Job gemacht. Zudem ist der halbe Wald hinter der Bühne ein Echter Hingucker, da die Bäume immer wieder im Hintergrund einer jeden Band durch das schwarze Tuch leuchten. Auf der linken Seite geht es einen Hügel nach oben, auf dem sich ein weitläufig angelegter Biergarten mit direktem Blick auf die Bühne befindet. Hier kann man ebenfalls Verweilen ohne seine Band zu verpassen. Daneben gibt es einen Merchedising- und Autogrammstand, wo man als Fan auch die ein oder andere Band für eine Foto oder eine Unterschrift an diesem Wochenende treffen kann. Ein wirklich gelungener Aufbau des Infields. Ebenso sind die sanitären WC- und Duschcontainer sehr sauber und in ausreichender Anzahl vorhanden.
Werfen wir einmal noch einen Blick in das diesjährige Line-up. Bereits ab Mittwoch konnten Inhaber des Supportertickets anreisen, gespielt hat an dem Abend zwar noch nichts, aber es gab den altbewährten schon aus Crispendorf bekannten Diskoabend mit Metalklassikern im Mittelalterdorf. Ansonsten besticht das Line-up der Veranstalter wie so oft durch einen gut durchdachten Mix aus größeren Bands wie Ensiferum, Uada, Batushka und Unleashed und kleinen Bands wie z.B. Groza, Arkona, Maahes, Kankar usw. Auch hier wird dem Fan Abwechslung geboten, es geht vom klassichen Paganmetal, über Blackmetal bis hin zu einigen mittelalterlichen Klängen. Zudem ist auch das Akustik-Set von Varg inklusive Eröffnungszeremonie ein Highlight.
Unterm Strich bietet das Wolfszeit ein super durchdachtes kleines Festival, was zum gemütlichen Verweilen mit Bands aus dem Pagan- und Blackmetalsektor einläd. Bei gutem Sound, vertretbaren Preisen und jeder Menge Platz macht dies auch gleich doppelt so viel Spaß! Wir kommen gerne wieder nach Thüringen, wenn es wieder heisst: IHR WÖLFE, ERHEBT EUCH!