Rock Hard Festival 2024 – ein einzigartiges Festival im Ruhrpott

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Pfingsten = Rock Hard Festival. Wie in jedem Jahr zieht es auch uns vom Metal Striker Magazin wieder zu der wohl schönsten Festivalkulisse mit dem einzigartigen Ruhrpottflair ins Amphittheater nach Gelsenkirchen. Bereits am Donnerstag sind wir als Redaktion vom Metal Striker Magazin in diesem Jahr angereist, um das Festival in vollen Zügen zu genießen. Gegen 17 Uhr zieht ein Gewitter über das Festivalgelände. Zum Glück sollte dieses das gesamte Wochenende der einzige Starkregen bleiben. Auf dem Camping- und Parkplatz treffen wir an diesem Abend viele bekannte Gesichter und gönnen uns vor dem eigentlichen Beginn des Hauptfestivals am Freitag das ein oder andere Bier inklusive netten Gesprächen. Im Partyzelt ist an diesem Abend leider noch nicht wirklich viel los, aber der DJ spielt trotzdem einen Hit nach dem anderen und versucht entsprechende Stimmung in die Bude zu bringen.

Am nächsten Morgen heisst es ganz entspannt ausschlafen und dann beginnt zur Mittagszeit mit einem kühlen Bier und Grill bei bestem Sonnenschein. Bevor wir uns den Bands in diesem Jahr widmen, sei erwähnt, dass auch in diesem Jahr wieder die gewohnte Logistik rund um das Festival keinen Wunsch offen lässt. Vom Metalmarkt, der zum Stöbern einläd, bis hin über ein sehr breites Verpflegungsangebot, dass vom Crepes bis zur klassischen Currywurst Pommes keinen Wunsch offen lässt. Lediglich die Preisstruktur ist schon stark Inflationsbedingt in die Höhe gegangen. So kosten 0,4 Liter Bier 5 € + 1 € Pfand und im Verhältnis ein Stück Pizza auch 5 €, ein Döner satte 9  € und eine Bratwurst 4 €. Klassisches Festivalniveau, was mittlerweile überall Gang und Gebe ist. Am Merch-Stand finden wir auch die neuen Rock Hard Festival Shirts – Kostenpunkt 28 €, zwei Designs stehen hier in diesem Jahr neben all dem Bandmerch zur Auswahl: Einmal klassisch der Zecheturm mit Rock Hard Festival Logo und einmal der Gitarrist, der über dem Amphitheater im impressionistischen Stile thront (wirklich extrem großartig!).

15 Uhr begeben wir uns dann vor die Bühne um Alan Nemtheanga (Primordial) Dread Sovereign nicht entgehen zu lassen. Und das rockt als diesjähriger Opener einmal richtig fett – ein starker Austakt. Es folgen die Doom-Metaller rund um die Band “Thronehammer”, die für eine Doom-Metalband ebenso für ordentlich Pommesgabeln und Mitsingen vor der Bühne und auf den Rängen sorgen. Besonders der Bandeigene Titelsong “Thronehammer” am Ende des Sets knallt aus den Boxen und es ertönt aus dem Publikum “I am the Thronehammer – Fear the mighty Thronehammer”.

Danach machen wir einen kurzen Abstecher zu Unleashed, die wie immer einfach nur abliefern und alle Death-Metal-Herzen höher schlagen lassen. Seit über 30 Jahren sind die schwedischen Metaller in der Formation auf der Bühne unterwegs. Nach dem halben Gig schauen wir zu Buchvorlesung zum Thema “Kumpels in Kutten”, bei der Daniel Hofmann (Total Thrash – The Teutonic Story) aus dem Redaktionsteam in diesem Jahr selbst dabei ist. Zustäzlich dabei sind hier Uwe Harms (Radio Gehacktes), Lacky (Drummer der Band Darkness) und Jens Peters (Rock Hard und Neck Cemetary). Es geht inhaltlich um den Ruhrpott und die Menschen, welchen sich auch die dritte Ausgabe der Buchreihe von Holger Schmenk widmet.

Nach der Lesung geht es weiter mit der Band Brutus aus Belgien. Uns überzeugt der Auftritt nicht 100%ig, da es musikalisch doch etwas durcheinander läuft, stimmungsmäßig tut es aber keinen Abstrich. Der heutige Headliner Amorphis liefert am Ende des Tages wie erwartet. So endet Tag 1 am Rhein Herne Kanal.

Am Samstag begeben wir uns vor der zweiten Lesung von “Kumpels in Kutten” vorher nochmal zu der Band Air Raid. Die Jungs aus Göteburg knallen ein echte Speed-Metal-Feuerwerk in das erstaunlich wache Publikum. Nach weiteren Einblicken in die Mentalität der Ruhrpottler im Kunstzelt, wo auch in diesem Jahr wieder die “Painted in Blood” Ausstellung stattfindet, ist die Vorfreude an diesem Tag besonders auf die drei letzten Bands des Tages bei vielen Besuchern sehr groß. Zunächst sehen wir erneut Alan vom Freitagsopener mit seinem Hauptprojekt Primordial auf der Bühne. Für uns kommt die Band vielleicht etwas zu früh am Abend und ein Gig im Dunklen täte dem Ganzen allein wegen der Lichtshow gut. Trotzdem wie immer ein echter Hochgenuß Songs wie “The Coffin Ships” und dem legendären “Empire Falls” am Ende des Konzertes in dieser Kulisse live erleben zu können. Danach folgen die Kalifornien Thrasher Forbidden mit vielen Genickbrechern und ersten Circle Pits an diesem Tag vor der Bühne, bevor das epische Intro von KK Downings KK´s Priest in einen bunten Mix aus den beiden Alben der Engländer und alten Judas Priest Klassikern (Breaking the Law trifft auf Hell Patrol und Victim of Changes) übergeht. Hier passt an diesem Abend einfach vom Sound, über Licht und einer blendend aufgelegten Band alles perfekt. Ein großartiges Erlebnis für jung und alt und sicherlich ein Konzert, welches vielen noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird.

Der Pfingstsonntag wird von der Hollywood Band “Wings of Steel” eröffnen. Ein Hauch der 70er trifft hier auf modernen Metal. In der Mittagssonne liefern die Jungs und ziehen bereits den ein oder anderen ins Amphittheater. Danach zeigen die Bands ebenso, warum es beim Rock Hard Festival nicht nur auf die großen Headliner ankommt. Besonders bei den kleinen Bands, die hier Jahr für Jahr in der Mittags- und Nachmittagszeit spielen, zeigt sich das Potenzial und man hat gute Möglichkeiten hier neue Bands von der ganzen Welt für sich zu entdecken. Das macht das Rock Hard Festival ebenfalls seit Jahren neben dem unglaublichen familiären Flair so großartig und einzigartig. Am Nachmittag zieht noch einmal ein leichter Regenschauer auf, der aber zum Glück das gesamte Wetter des Wochenendes nur wenig beeinflusst. Zum Großteil bleibt es trocken bei angenehmen 22-24 Grad. Die Thrasher Exhorder bringen an diesem Tag nochmal Schwung vor die Bühne und zeigen eindrucksvoll, dass Thrash Metal aus den Südstaaten der USA auch funktioniert. Später treffen wir noch Sänger Kyle Thomas auf einen kurzen Plausch im VIP-Bereich. Es folgt Riot V aus New York, die mit ihrem klassischen Heavy Metal mit leichten Power- und Speed Metal Ansätzen auch im Rahmen des leicht einsetzenden Regens begeistern können. Zum Abschluss glänzen D-A-D mit einem fetten Bühnenbild in Form eines Jahrmarktes und geben dem Rock Hard Festival einen würdigen Abschluss.

Unterm Strich zählt das Rock Hard Festival auch 2024 zu einem der wichtigsten Festivals Deutschlands. Rund 7000 Fans feierten auch in diesem Jahr wieder ausgiebig am Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen. Für das nächste Jahr soll das Festival vom Veranstaltungsort her auf der Kippe stehen, da die Stadt Gelsenkirchen es eher für nötig hält für eine geplante Gartenschau die Umgebung abzuholzen und damit die Campingflächen zu verunstalten. An dieser Stelle völlig unverständlich für alle Besucher, bringt das Rock Hard Festival doch nun seit knapp 20 Jahren tausende friedlich feiernde Besucher am Pfingstwochenende in die Stadt. Dieses großartige Konzept für einen Termin im Jahr zu gefährten ist aus unserer Sicht absolut daneben und sollte dringend nochmals überdacht werden. Es ist nämlich eine wirklich großartige Arbeit, die das Team vom Rock Hard Festival hier jedes Jahr leistet. Wir werden weiter zur Entwicklung berichten und Euch hier auf dem Laufenden halten. Bis dahin hoffen wir uns nächstes Jahr zu Pfingsten an alter Stelle wieder zu sehen, wenn es wieder Rock Hard Festival heisst.

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