Als Marco und Husky (Produktionsleitung) die Pforten zur Turbinenhalle am Freitag öffnen, strömen tausende von Menschen in die wohl schönste Location des Ruhrpotts, um gemeinsam auf dem diesjährigen Ruhrpott Metal Meeting einen denkwürdigen Jahresabschluss zu feiern. So viel sei vorab gesagt: Sie sollten an diesem Wochenende alle mehr als auf ihre Kosten kommen und auf keinen Fall enttäuscht werden.
Wie in jedem Jahr sind wir mit der Metal Striker Redaktion natürlich auch vor Ort dabei gewesen und wir haben uns ein paar Sahnestücke des Wochenendes herausgegriffen, über die wir etwas ausführlicher berichten wollen.
Wir sind bereits Freitagmittag vor Ort und sind von der unglaublichen Entspannung, die sich im Team hinter den Kulissen breit macht, sehr begeistern. Hier sieht alles so aus, wie wenn man seit 3 Jahren die Halle hochgezogen hätte und nun endlich ein Feuerwerk für die Fans abbrennen will. Im Line-up kann man sich heute auf einen guten Mix freuen und erstmalig sind auch schon Freitag beide Bühnen geöffnet, was dem Festival sichtlich sehr gut tut. Also noch eben schnell die Ruhrpott Metal Meeting Weihnachtsmütze (ja die gibt es hier für 5 Euro mit Logo des Festivals in schwarz weiß) aufsetzen und ab in die Turbinenhalle.
Kurz zum Festivalaufbau. Da gibt es einmal die große Turbinenhalle 1 mit der Main-Stage und dem VIP/Pressebereich, der auf den oberen Emporen angesiedelt ist, die Turbinenhalle 2 mit der kleineren Flöz-Stage, dazwischen befindet sich eine Spint-Farm, in der man seine Wertgegenstände, Jacken oder gekauftes Merch perfekt das gesamte Wochenende zwischenlagern kann (für 5 Euro Pfand und umgerechnet 3 Euro in Wertmarken ein echter Schnapper) und in Halle 3 befindet sich ein Mix aus Merch- und Verpflegungsständen. Die Laufwege sind sehr kurz und man kann sich problemlos zwischen den Konzerten ein Bier holen und weiter in den nächsten Bereich gehen. Das macht das Festival bereits seit 2015 sehr sympatisch. Nachdem wir unser dieses Mal weißes und nicht gesticktes Festivalbändchen und einige Wertmarken geholt haben, eilen wir auch schon zu den Jungs von BENEDICTION, die auf der Bühne bereits gegen 18 Uhr ein echtes Brett spielen und man auch von der Empore die ersten größeren Moshpits des Abends begutachten kann. Ein wirklich starkes Konzert, das man hätte vielleicht auch etwas später ansiedeln können. Jedoch beweisen alle Bands auf der Main-Stage danach deutlich, warum dieser Schritt nicht so einfach ausgesehen hätte. Bevor es hier für uns am Abend weitergeht, wechseln wir kurz zur Flöz-Stage, um noch ein paar Songs des heutigen Headliner KILLER mit ihrem klassischen Heavy Metal zu sehen. Auch hier scheint die Stimmung bereits am Siedepunkt angelangt und eine volle Turbinenhalle 2 feiert die Jungs mit tobenden Applaus. Danach geht es zurück zur Main-Stage, wo UNLEASHED folgen, die mit Ihrem Death Metal aus dem hohen Norden ebenfalls nicht lange fackeln und das ohnehin schon aufgeladene Publikum direkt für weitere Sporteinheiten begeistern. Tolles Konzert und tolle Show. Während auf der Flöz-Stage der Abend bereits beendet ist, folgen nun noch 2 wahre Leckerbissen auf der Main-Stage. Die Schweizer Band CORONER kennen viele Thrasher noch aus den 80er Jahren und viele aus den neuen Generationen freuen sich darauf, die Jungs endlich Live zu sehen. Das Konzert knallt mit stampfenden Tracks die aber zu keiner Zeit langweilig werden aus den Boxen. Überall fliegen Haare und man Headbanger soweit das Auge reicht. Dazu eine wirklich fetter Sound. Ein Co-Headliner, der wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zum Headliner und Höhepunkt des Abend OVERKILL muss man nicht viel sagen: Nach der verschobenen Tour und dem Gig in Essen Ende Mai, freuten sich viele Fans umso mehr auf Bobby Blitz und seine Mannen aus New York. Klassisches grünes Licht und eine Stimmung, die spätestens beim frühzeitigen “Rotten to the Core” nicht mehr zu halten ist, verwandelt die Turbinenhalle in einen Hexenkessel. Ein rundum gelungener Tag eins, der Bock auf mehr macht.
Am Samstag machen wir uns bereits direkt zum Einlass auf den Weg zur Turbinenhalle, um das erneut großartige Line-up nicht zu verpassen. Da wir noch etwas Zeit bis zur Eröffnung haben, schauen wir uns erst einmal auf dem Metal Markt näher um. Hier finden sich dieses Jahr sehr viele Stände mit Patches wieder (für uns fast zu viele, da sonstige Auswahl etwas wenig ist), Schmuck und ein Stand von Radio Bob mit Gewinnspiel und ein Stand zum Film Total Thrash runden das Bild ab. Zwischen den Pausen merkt man hier deutlichen Zuwachs an Besuchern, während die Bands spielen ist hier meist Däumchen drehen angesagt. Dazu gibt es eine Bierbude und eine Auswahl an Speisen, die von Pommes und Burgern bis hin zu einem Angebot an Nudeln und einer vegetarischen Auswahl reicht. Band- und Festivalmerch gibt es mit einer breiten Auswahl in der Eingangshalle, wo auch wie jedes Jahr die weitreichenden Autogrammstunden stattfinden. Wie immer haben wir auch heute ein paar Hightlights aus dem Line-up herausgepickt. Für uns stehen diese heute zum Großteil auf der kleiner Flöz Stage. Und gleich der Opener
ACCUSER zeigt warum dies so ist. Die Thrasher aus dem Raum Siegen hätte man an dem Tag wohl auch locker 2-3 Plätze weiter hinten ansiedeln können. Vom ersten bis zum letzten Ton knallen Thrash-Hymnen mit knackigen Riffs und knallenden Schlagzeug von der Bühne. Absolut Klasse! Es folgen mit POLTERGEIST die nächste Schweizer Band des Wochenendes. Seit 2013 sind die Jungs wieder aktiv und liefern dem Publikum mit ihrem melodischen Thrash Metal eine wahrlich gute Verlängerung des Openeres. Danach machen sich ASSASSIN warm und freuen sich sichtlich über eine volle Turbinenhalle 2 die lautstark die Bandhymne “Assassin” mitgröllen. Bei DARKNESS steigt das Energielevel nochmal deutlich und die Essener Band beweist einmal mehr dass Hits wie “Iron Force” oder “Tinkelbell must die” wahre Thrash-Hymnen sind, die auch die ersten Mosh- und Circlepits vor der Bühne entfachen. Bei den Dortmundern ANGEL DUST spielt heute Waldemar Sorychta mit. Es wird etwas ruhiger und melodischer aber der Auftritt passt 100% in den Abend und leitet perfekt zum Headliner TANKARD über, die mit ihrer feuchtfröhlichen Bier-Thrash-Show keine Fragen offen lassen. Schnell noch ein paar Bier auf die Hand holen und dann noch zum Abschluss einen Blick in den Headliner rund um Biff und seine Mannen von der Insel SAXON werfen. Wer die Jungs kennt, weiß, dass hier jede Hymne seinen Platz findet und das diesjährige Ruhrpott Metal Meeting einen würdigen Abschluss findet.
Unterm Strich freut es uns sehr, dass das Festival von den Besuchern trotz der ganzen Pandemie-Thematik so unglaublich gut und wie immer angenommen wurde. Man konnte in einer großartigen familiären Atmosphäre viele Freunde und Bekannte vor Ort treffen und das ein oder andere Bier bei einer tollen Bandauswahl auf beiden Bühnen genießen. Das Konzept geht auf und so freuen wir uns bereits auf die nächste Ausgabe im Jahr 2023 in der Turbinenhalle Oberhausen.